Mehr Grün - leider nicht an der Brauerstrasse

Die Hitze des letzten Sommers gibt überall zu reden. Auch politisch will die Stadt Zürich zur Hitzeminderung beitragen. Allen Lippenbekenntnissen zu Trotz findet die Hitzeminderung allerdings keinen Eingang in konkrete Planungen. An der Gloriastrasse werden 101 von 102 Bäume gefällt. Und das Beispiel Brauerstrasse zeigt, dass auch dort, wo genügend Platz für Bäume vorhanden ist und sogar eine behördenverbindliche Verpflichtung für einen Park besteht, sich real nichts verändert.

Heiss ist es im Sommer an der Brauerstrasse. Denn die Brauerstrasse liegt in einem der heissesten Gebiete der Stadt Zürich. In einer Klimaanalysekarte werden mehr als 40 Grad nachmittags um 14. 00 Uhr ausgewiesen. Faktisch dürfte die Temperatur an heissen Sommertagen noch viel höher liegen. Denn gerade am Nachmittag brennt die Sonne auf den Asphalt und heizt die Strasse und die Fassaden der anliegenden Wohngebäude stark auf. Da kommt es wie gerufen, dass die Stade Zürich die Brauerstrasse saniert. So ist die Möglichkeit gegeben, im Rahmen eines Strassenprojekts Parkplätze aufzuheben, Grünflächen zu schaffen und grosskronige Bäume zu pflanzen. Denn schon früher einmal gab es an dieser Stelle eine Baumallee. Und damit könnte auch der behördenverbindliche Auftrag für einen Quartierpark, festgelegt im kommunalen Richtplan Siedlung, realisiert werden. 

Doch weit gefehlt. Zwar hatte die Stadt Zürich vor drei Jahren noch 10 neue Bäume geplant. Mit dem Richtplaneintrag für einen Park  - vom Volk Ende 2021 verabschiedet - müssten es eigentlich deutlich mehr sein. Anfang 2023 hat die Stadt Zürich nun aber ein Strassenbauprojekt aufgelegt, in dem weder von einem Quartierpark noch von Bäumen etwas zu sehen ist. Offenbar haben die zuständigen Planer:innen lediglich die Velovorzugsroute realisieren wollen (die immerhin ist gelungen). Eine Sensibilität in Hitzefragen oder die Umsetzung von Richtplaneinträgen im Bereich Hitzeminderung fehlt aber.

Einmal mehr ist der VCS Zürich gezwungen, hier zu intervenieren, damit der Slogan "Mehr Velo - mehr Grün - für Zürich", mit dem der VCS Zürich die Abstimmung zu den kommunalen Richtplänen Verkehr und Siedlung bestritten hatte, auch real umgesetzt wird.

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