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ZKB-Seilbahn - nicht stadtverträglich

2017 stellte der Zürcher Regierungsrat anlässlich der Festsetzung des Regionalen Richtplanes richtig fest, dass es für zahlreiche geplante Seilbahnen in der Stadt Zürich weder eine ausreichende Nachfrage gebe, noch die Wirtschaftlichkeit gegeben sei. Auch wurde die Landschaftsverträglichkeit grundsätzlich in Frage gestellt. Diese Vorbehalte gelten gerade auch für eine Seilbahn über den Zürichsee zwischen den beiden  Seeufern.

2018 sollen all diese Vorbehalte nicht mehr gelten? So will nun die Zürcher Kantonalbank zur Feier ihres 150-jährigen Jubiläums trotzdem eine Seilbahn bauen, die weit ab vom öffentlichen Verkehr lediglich als Touristenattraktion für fünf Jahre zwei Wiesen miteinander verbindet.

Man mag über den Sinn oder Unsinn einer solchen Anlage streiten – innovativ oder nachhaltig ist dieser Werbegag der ZKB sicher nicht. Zudem ist gerade das untere Seebecken schon heute massiv durch Veranstaltungen und Freizeitverkehr überlastet. So schreibt die Stadt Zürich auf ihrer eigenen Webseite: „Die Blatterwiese ist eine äusserst beliebte Quartierwiese in den rechtsufrigen Seeanlagen. An schönen Abenden und am Wochenende ist der Nutzungsdruck durch BesucherInnen aus der ganze Stadt und der Region so gross, dass für eine normale Quartiererholung kein Platz bleibt.“ Da möchte man doch den Anwohnerinnen und Anwohnern nicht noch mehr unnötigen Verkehr und Lärmprobleme zumuten.

 

Zudem sind das untere Seebecken und seine stets gut besuchten Badewiesen auch ein beliebtes Naherholungsgebiet vor allem für die Stadtbevölkerung; da wäre es besonders rücksichtslos, wenn ein erheblicher Teil der Badi Mythenquai für eine riesige touristische Seilbahnstation weichen müsste. Die Badi Mytehnquai wird jährlich von über 300'000 Personen besucht, die meist umweltverträglich mit dem Tram oder dem Velo anreisen, gerade im Sommer liegen die Menschen dicht an dicht. Wegen der Seilbahnstation müssten sie dann aber ncoh einmal dichter liegen und wären erst noch den Blicken der Seilbahntouristen direkt ausgesetzt.

 

Der VCS Zürich wehrt sich gegen verkehrsintensive Grossprojekte, die ungenügend mit dem öV erschlossen sind und somit unnötigen Autoverkehr verursachen. Denn Besucherinnen und Besucher, die nicht in der Stadt wohnen, kommen häufig mit dem Auto, obwohl kein Platz für die Parkierung vorgesehen ist. Das kennen die zum Züri Zoo angrenzenden Wohnquartiere seit Jahren nur allzu gut. Nutzloser Suchverkehr und Verkehrschaos überschwemmen die Wohnquartiere Wochenende für Wochenende.

Auch bei der geplanten Seilbahn, die während neun bis zehn Stunden pro Tag, maximal 2000 Fahrgäste pro Stunde und Richtung befördern kann, muss man mit massivem, überregionalem Autoverkehr rechnen, doch griffige Massnahmen zum Schutz der umliegenden Wohnquartiere vor Suchverkehr sind dennoch nicht vorgesehen.

 

Ärgerlich ist auch, dass das ganze Projekt, als trojanisches Geschenk der ZKB, einer demokratischen Mitwirkung weitgehend entzogen ist.

Der VCS Zürich ist zur Zeit daran, auch im Interesse der betroffenen Quartiervereine und lokalen Interessengruppen, mit den entsprechenden Rechtsmitteln das fragwürdige Projekt überprüfen lassen.

 

Dosieranlange Wülfligen

Masterplan Hochschulquartier

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