Die Stadt Zürich steht vor grossen Herausforderungen: Wie kann das Bevölkerungswachstum stadt- verträglich gestaltet werden und welchen Beitrag kann die Stadt Zürich selber gegen die Klimaerwär- mung und dessen Auswirkungen in Form einer zunehmenden Überhitzung der Stadt leisten? Die gut geheissenen Richtpläne geben die erforderlichen Antworten dazu: Zürich will und muss sich stetig ökologisch weiter entwickeln. Während es beim kantonalen Energiegesetz darum ging, was Private zu leisten vermögen, geht es bei den Richtplänen vor allem darum, dass die Stadtpolitik endlich den öffentlichen Raum attraktiver und ökologischer gestaltet, aber auch den Verkehr stadt- und klima- verträglicher ausrichtet. Die neuen Parks, Bäume und Wiesen und die Bestimmungen zur Hitzemin- derung werden den Aufenthalt für alle, die in Zürich leben, wohnen und arbeiten laufend verbessern.
In der Verkehrspolitik möchte die Bevölkerung einmal mehr den Velo- und Fussverkehr klar gefördert haben. Zentral ist das neue Velonetz mit Vorzugsrouten, weil immer mehr Velo gefahren wird und end- lich ein entsprechender Ausbau der Veloinfrastruktur rasch realisiert werden muss. Die neu geplanten Quartierzentren und auch das damit verbundene, attraktivere Fusswegnetz werden die Stadt beleben.
Ganz besonders freut den VCS, dass die Stimmbürger:innen ein klares Zeichen für einen wirksamen Schutz vor Strassenlärm gesetzt haben. In den letzten Jahren musste der VCS leider allzuoft den Lärm- schutz beim zögerlichen Stadtrat mit Rechtsmitteln einfordern. Mit der deutlichen Zustimmung zum Richtplan ist der Stadtrat nun aufgefordert, rund 140’000 Personen in der Stadt wirksam, mit Tempo 30, vor Lärm zu schützen. Dieses deutliche Bekenntnis der Stimmberechtigten zu Tempo 30 sollte auch der ewiggestrigen FDP klar machen, dass die Bevölkerung keine Abschwächung des erforderlichen Lärm- schutzes und der Verkehrssicherheit duldet.
Dass der so genannte Historische Kompromiss, also die einseitige Privilegierung des Autoverkehrs in der Innenstadt und vom VCS seit 25 Jahren bekämpft, ein Ende gefunden hat, ist in Zeiten der Klima- erwärmung nur folgerichtig und gibt den Menschen den öffentlichen Raum wieder zurück. Freie Plätze, Cafés, Parks und Bäume machen eben die Stadt belebter, schöner und fröhlicher – als trostlose Abstellplätze für Autos.