Nach dem Nein zum Rosengartentunnel muss der Verkehr stadt- und klimaverträglicher werden

Die Bevölkerung des Kantons Zürich hat einen weisen Entscheid getroffen. Ein nicht mehr zeitgemässes Projekt, das für das Wohnquartier keine wesentliche Verbesserung gebracht, ein Stück Stadt zerstört und allen Umwelt- und Klimazielen von Stadt und Kanton Zürich widersprochen hätte, fand zu Recht keine Mehrheit im Kanton Zürich, die Vorlage wurde wuchtig abgelehnt. Das ist gut so.

Es ist klar, dass die heutige Situation verbessert werden muss. Dafür braucht es tragfähige Massnahmen, die das Verkehrsproblem lösen und nicht einfach verschieben. Ein Lösung, die nicht Baumalleen oder Grünräume opfert, bei der nicht Häuser abgerissen werden müssen und die stadt- und klimaverträglich ist.

Dazu gehört, dass alle Möglichkeiten verkehrsorganisatorischer Art zu nutzen sind, um den Verkehr grossräumig auf die Nordumfahrung zu lenken. Dazu gehört prioritär auch eine wesentliche Verlagerung vom Autoverkehr auf den heute schon gut ausgebauten öffentlichen Verkehr. Die Kapazität entlang der Rosengartenachse ist in den letzten Jahren mit der neuen Buslinie 83 und ­– auf dem Abschnitt mit der stärksten Nachfrage zwischen Bahnhof Hardbrücke und Hardplatz – mit der Tramlinie 8 deutlich erhöht worden. Sollte die Nachfrage noch einmal ansteigen, so könnte eine Optimierung des guten und flexiblen Bussystems mit Doppelgelenkbussen und neuen Linenführungen, die die Quartiere bedarfsgerechter und besser erschliessen, umgesetzt werden.

Auch die Menschen am Rosengarten und im Quartier Wipkingen haben das Recht auf eine normale städtische Strasse wie beispielsweise die Badenerstrasse, die Birmensdorferstrasse, die Schaffhauserstrasse, die Seestrasse oder die Winterthurerstrasse und müssen sich nicht mit einer Hochleistungsstrasse vor der Haustüre abfinden.

Wie das funktioniert, zeigen beispielsweise die flankierenden Massnahmen zum Uetlibergtunnel, wo der Verkehr und seine Emissionen an der West-, Sihlfeld-, Bullinger- und Herdernstrasse oder auch an der Birmensdorferstrasse deutlich reduziert werden konnten.

Bis es so weit ist, soll der Strassenlärm vorgängig schon wesentlich reduziert werden, um die Bevölkerung zu entlasten. Dafür kommen Temporeduktionen in Frage, die eben nicht nur den Durchschnittslärm, sondern insbesondere  die nachts sehr störende Spitzenlärmbelastung deutlich zu reduzieren vermögen.

Bei allen zukünftigen Planungen sind für eine lebenswerte Stadt die Umwelt- und Klimaziele immer zentral zu berücksichtigen.

Vier Jahre Kampf gegen den Rosengartentunnel

Schon 2016 startete der VCS Zürich mit einer Sensibilisierungkampagne gegen den Rosengartentunnel, nachdem die Auswirkungen des Strassenprojekts erkennbar waren.

Ebenfalls früh wurde eine erste Visualisierung zur Verfügung gestellt. Diese Bild blieb während Jahren die einzige realistische Darstellung des Tunnelportals am Wipkingerplatz.

Ein Jahr vor der Abstimmung problematisierte der VCS Zürich auf das Trams. Wie sich später herausstellt und auch von Experten bestätigt wurde, war auch das Tramprojekt mit vielen Fehlern behaftet. Vor allem aber rechtfertigten die Passagierprognosen niemals den Bau von zwei neuen Tramlinien.

Und der VCS Zürich war auch massgeblich am Ergreifen des Referendums beteiligt und hatte die Federführung bei der Abstimmungskampagne.

Der VCS zeigt, wie massiv das Projekt die Stadt zerstört
So sieht das Tunnelportal am Wipkingerplatz aus
Der VCS zeigt, wie massiv das Projekt die Stadt zerstört

Das Projekt Rosengarten ist ein Verkehrsprojekt aus den 70er Jahren ohne Rücksicht auf Quartiere oder Wohnbevölkerung. Vom Milchbuck bis zum Albisriederplatz werden Häuser, Bäume und Parkanlagen abgerissen, entwertet oder lange Zeit unbrauchbar gemacht.

Für 85 Millionen Franken werden Gebäude abgerissen

Baumalleen und Parkanlagen werden für immer zerstört

Bauen belastet für viele Jahre die Quartiere

An der Rosengartenstrasse verkehren heute rund 56'000 Fahrzeuge. Damit der Verkehr weiterhin fliessen kann, wird die eine Hälfte des Verkehrs während vielen Jahren durch die Wohnquartiere umgeleitet.

Albisriederplatz

So sieht das Tunnelportal am Wipkingerplatz aus

Der Kanton Zürich hat ein schönes pastellfarbiges Bild gewählt, um zu zeigen, wie der Wipkingerplatz zukünftig aussehen soll.

Der VCS zeigt den Wipkingerplatz ungeschminkt, vorher und nachher. Das rot umrandete Gebäude ist eines der Gebäude, die abgerissen werden müssen. Der Strassenquerschnitt wird von 24 m auf 36 m aufgeweitet.

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